Das Programm

Wie lassen sich Kulturorganisationen gestalten und zukunftsfähig weiterentwickeln? Welche Führungskultur braucht es in Kulturorganisationen? Wie können öffentliche Kulturinstitutionen in einer Gesellschaft in Transformation ihre Rolle (wieder)finden? Und was kann der ganz persönliche Beitrag in diesem Prozess sein?

Diesen und weiteren Fragen rund um das Cultural Leadership der Zukunft widmen sich regelmäßig die 15 Stipendiat:innen des berufsbegleitenden Cultural Leadership-Stipendienprogramms. Im Rahmen der 9-monatigen Programmlaufzeit stärken sie mittels intensiver Präsenzworkshops, impulsartiger Online-Sessions und kollegialer Lerngruppen ihre persönliche Haltung sowie jene vielfältigen Kompetenzen, die für die Übernahme von Führungsverantwortung im Sinne des Cultural Leadership-Konzepts essentiell sind. Dabei entsteht rund um das Programm eine stetige wachsende „Community of Practice“, die das kollegiale Lernen auch nach Programm-Ende weiter fördert.

Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt in NRW kann das Cultural Leadership-Stipendienprogramm 2025 in Hamburg in eine zweite Runde gehen! Bewerbungen sind noch bis zum 16. März möglich.

Alle Infos zu Programm, Bewerbungs- und Auswahlverfahren finden sich unter www.leading-culture.de/bewerben.

Die Zielgruppe

Das Cultural Leadership-Stipendienprogramm richtet sich an Kulturschaffende…

  • mit bereits mehreren Jahren Berufserfahrung im Kulturbereich
  • die in einer Kulturorganisation erste Führungsverantwortung übernehmen
  • aus allen Bereichen des öffentlich geförderten Kulturbetriebs – darunter Theater, Museen, Musik- und Kunstinstitutionen sowie Einrichtungen der Soziokultur
  • aus allen Tätigkeitsbereichen – bspw. Künstlerische Arbeit, Management und Verwaltung, Kommunikation oder Vermittlung

Ein zentrales Anliegen des Programms ist es, eine diverse und heterogene Gruppe von Teilnehmenden zusammenzubringen – sowohl in Bezug auf ihre konkreten Rollen in den Kultureinrichtungen als auch hinsichtlich ihrer beruflichen Hintergründe und ihrer geografischen sowie kulturellen Herkunft.

Das Programm richtet sich insbesondere an Personen, die nicht nur das Potenzial haben, Transformationsprozesse in ihren Organisationen voranzutreiben, sondern auch ein ausgeprägtes Bewusstsein für die gesellschaftliche Verantwortung von Kulturinstitutionen mitbringen.

Die Entwicklungsziele

Nach Abschluss sind die Stipendiat:innen dazu in der Lage…

  • Ihre persönliche Haltung und Führungsrolle klar zu formulieren und in ihrer Praxis stimmig umzusetzen.
  • Veränderungsprozesse in ihrer Organisation aktiv zu gestalten.
  • Kulturorganisationen als gesellschaftliche Akteure zu verstehen und aus der erarbeiteten Haltung heraus gesellschaftlich Verantwortung zu übernehmen und in diesem Sinne wirksam zu führen.
  • Ein professionelles Netzwerk aufzubauen, das über das Programm hinaus fortbesteht und den kollegialen Austausch fördert.

Die Teilnahme wird durch ein Zertifikat der Hochschule für Musik und Theater Hamburg bescheinigt.

Vier zentrale Kompetenzfelder

Das Cultural Leadership-Framework © Marlene Troidl

Aufbauend auf aktuellen Führungstheorien sowie der Cultural Leadership-Forschung haben wir ein eigenes Framework entwickelt, das die für wirksames Cultural Leadership nötigen Kompetenzfelder darstellt. Zentral ist der dem Modell zugrundliegende Gedanke eines kontinuierlichen Lernprozesses, in den die Kompetenzentwicklung eingebettet ist – gemäß des Ansatzes „leadership is learning“.

Das Curriculum

Das Curriculum erstreckt sich über insgesamt 10 Monate und nutzt drei Formate, um Theorie und Praxis eng miteinander zu verknüpfen: 

  • Vier intensive Präsenzworkshops mit Impulsvorträgen, Gruppenübungen, Fallarbeit und kollegialem Austausch. 
  • Sechs impulsartige Online-Sessions, die gemeinsam mit Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis zu Themenschwerpunkten gestaltet werden ­– zwei davon von den Stipendiat:innen gewählt.
  • Selbstorganisierte Lerngruppen (Guidance Groups), die das gesamte Programm begleiten.

Die Programminhalte

Die Präsenzworkshops rahmen die Lernerfahrung und werden daher thematisch von der Programmleitung gesetzt:

  1. Wege in ein Cultural Leadership der Zukunft
  2. Leading Change I
  3. Leading Change II
  4. Abschluss und Take Off – Cultural Leadership Professionsentwicklung

Die Online-Sessions behandeln impulsartig inhaltliche Schwerpunkte, die sich zum Teil auch an Bedarfen der jeweiligen Teilnehmer:innen orientieren. Das Themen-Portfolio umfasst unter anderem:

  • Internationale Perspektiven auf Cultural Leadership
  • Resilienz und Selbstführung
  • Krisenkommunikation und Diskursmoderation
  • Alternative Führungsmodelle
  • Diversitätsentwicklung

Rückblick: Das Pilotprojekt

Bereits seit der Corona Pandemie reifte die Forderung nach gezielter Kompetenzentwicklung im Kulturbereich – nachzulesen in den Kulturpolitischen Mitteilungen 176. 2023 konnte schließlich dank der Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen das Pilotprojekt mit Modellanspruch realisiert werden, in dessen Rahmen der erste Prototyp des Cultural Leadership-Stipendienprogramms entwickelt und in NRW durchgeführt wurde. Umgesetzt wurde das Projekt durch das Institut für Kultur- und Medienmanagement der Hochschule für Musik und Theater Hamburg in Kooperation mit dem Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft.

Die 15 Stipendiat:innen wurden dabei als „Team Zero“ im laufenden Prozess eng in die Programmentwicklung einbezogen, um das Programm möglichst bedarfsorientiert weiterentwickeln zu können und es so weiter reifen zu lassen. Die in diesem Rahmen gesammelten Erkenntnisse sowie die der Abschlussevaluation finden sich in der aktuellen, überarbeiteten Version des Programmes wieder.

Weiterführende Einblicke in das Pilotprojekt, die Programmstruktur 2023/24 sowie den gesammelten Learnings und Erkenntnissen gibt die Abschlussdokumentation.

Die Pilotgruppe 2023/24 bei der Zertifikatsverleihung © Vincent Faber

Folgende Institutionen waren im ersten Programmdurchlauf 2023/24 vertreten: 
Kulturforum Witten, Theater Bielefeld, Theater im Pumpenhaus, Kunstmuseum Bochum, Institut für Tanz und Bewegungskultur, Theater Bonn, Kultur Ruhr, Schauspiel Köln, Kunstmuseum Bonn, VHS-Zweckverband Diemel-Egge-Weser, Kulturdezernat der Kreisstadt Unna, Beethoven Orchester Bonn, DOMiD e.V, Kulturzentrum zakk und Kulturbüro der Stadt Wuppertal.