Das Programm
Wie lassen sich Kulturorganisationen gestalten und zukunftsfähig weiterentwickeln? Welche Führungskultur braucht es in Kulturorganisationen? Wie können öffentliche Kulturinstitutionen in einer Gesellschaft in Transformation ihre Rolle (wieder)finden? Und was kann der ganz persönliche Beitrag in diesem Prozess sein?
Diesen und weiteren Fragen rund um das Cultural Leadership der Zukunft widmen sich regelmäßig die 15 Stipendiat:innen des berufsbegleitenden Cultural Leadership-Stipendienprogramms. Im Rahmen der 9-monatigen Programmlaufzeit stärken sie mittels intensiver Präsenzworkshops, impulsartiger Online-Sessions und kollegialer Lerngruppen ihre persönliche Haltung sowie jene vielfältigen Kompetenzen, die für die Übernahme von Führungsverantwortung im Sinne des Cultural Leadership-Konzepts essentiell sind. Dabei entsteht rund um das Programm eine stetige wachsende „Community of Practice“, die das kollegiale Lernen auch nach Programm-Ende weiter fördert.
Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt in NRW kann das Cultural Leadership-Stipendienprogramm wird das Programm 2025 durch die Förderung der Behörde für Kultur und Medien Hamburg sowie die Alfred Toepfer Stiftung F.V.S für Change Maker:innen aus Hamburger Kulturorganisationen geöffnet.
Aktuell ist die Bewerbungsphase geschlossen. Alle Infos zur Bewerbung sowie der Auswahl der Stipendiat:innen finden sich jedoch weiterhin unter www.leading-culture.de/bewerben.
Die Zielgruppe
Das Cultural Leadership-Stipendienprogramm richtet sich an Kulturschaffende…
- mit bereits mehreren Jahren Berufserfahrung im Kulturbereich
- die in einer Kulturorganisation erste Führungsverantwortung übernehmen
- aus allen Bereichen des öffentlich geförderten Kulturbetriebs – darunter Theater, Museen, Musik- und Kunstinstitutionen sowie Einrichtungen der Soziokultur
- aus allen Tätigkeitsbereichen – bspw. Künstlerische Arbeit, Management und Verwaltung, Kommunikation oder Vermittlung
Ein zentrales Anliegen des Programms ist es, eine diverse und heterogene Gruppe von Teilnehmenden zusammenzubringen – sowohl in Bezug auf ihre konkreten Rollen in den Kultureinrichtungen als auch hinsichtlich ihrer beruflichen Hintergründe und ihrer geografischen sowie kulturellen Herkunft.
Das Programm richtet sich insbesondere an Personen, die nicht nur das Potenzial haben, Transformationsprozesse in ihren Organisationen voranzutreiben, sondern auch ein ausgeprägtes Bewusstsein für die gesellschaftliche Verantwortung von Kulturinstitutionen mitbringen.
Die Entwicklungsziele
Nach Abschluss sind die Stipendiat:innen dazu in der Lage…
- Ihre persönliche Haltung und Führungsrolle klar zu formulieren und in ihrer Praxis stimmig umzusetzen.
- Veränderungsprozesse in ihrer Organisation aktiv zu gestalten.
- Kulturorganisationen als gesellschaftliche Akteure zu verstehen und aus der erarbeiteten Haltung heraus gesellschaftlich Verantwortung zu übernehmen und in diesem Sinne wirksam zu führen.
- Ein professionelles Netzwerk aufzubauen, das über das Programm hinaus fortbesteht und den kollegialen Austausch fördert.
Die Teilnahme wird durch ein Zertifikat der Hochschule für Musik und Theater Hamburg bescheinigt.
Vier zentrale Kompetenzfelder

Aufbauend auf aktuellen Führungstheorien sowie der Cultural Leadership-Forschung haben wir ein eigenes Framework entwickelt, das die für wirksames Cultural Leadership nötigen Kompetenzfelder darstellt. Zentral ist der dem Modell zugrundliegende Gedanke eines kontinuierlichen Lernprozesses, in den die Kompetenzentwicklung eingebettet ist – gemäß des Ansatzes „leadership is learning“.
Das Curriculum
Das Curriculum erstreckt sich über insgesamt 9 Monate und nutzt drei Formate, um Theorie und Praxis eng miteinander zu verknüpfen:
- Vier intensive Präsenzworkshops mit Impulsvorträgen, Gruppenübungen, Fallarbeit und kollegialem Austausch.
- Sechs kurze Online-Sessions, die gemeinsam mit Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis zu auf die Bedarfe der Gruppe ausgerichteten Themenschwerpunkten gestaltet werden.
- Selbstorganisierte Lerngruppen (Guidance Groups), die das gesamte Programm begleiten.
- Präsenzworkshop 1: Wege in ein Cultural Leadership der Zukunft
auf Gut Siggen an der Ostsee, dem Seminarzentrum der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. - Online-Session 1: Internationale Perspektiven auf Cultural Leadership
- Präsenz-Session 2: Leading Self
in den Räumlichkeiten des Instituts KMM - Präsenzworkshop 2: Leading Change I
in einer Hamburger Kulturorganisation - Online-Session 3: Alternative Führungsmodelle
- Präsenzworkshop 3: Leading Change II
in einer Hamburger Kulturorganisation
- Online-Session 4: Zukunftswerkstatt I
(Thema wird gemeinsam mit Stipendiat:innen festgelegt) - Online-Session 5: Krisen_Kommunikation
- Online-Session 6: Zukunftswerkstatt II
(Thema wird gemeinsam mit Stipendiat:innen festgelegt) - Präsenzworkshop 4: Cultural Leadership Professionsentwicklung – Abschluss und Take Off
auf Gut Siggen an der Ostsee, dem Seminarzentrum der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S
Die Stipendiat:innen 2025

- Melike Bilir, Künstlerische Leitung, Hajusom e.V.
- Mohammad Ghunaim, Referent für Diversität, Thalia Theater
- Mareike Lappat, Leiterin der Stadtteilbibliothek Altona, Bücherhallen Hamburg
- Carolin Löffler, Referentin der Geschäftsführung und Nachhaltigkeitskoordinatorin, Kampnagel Internationale Kulturfabrik GmbH
- Ainhoa Montoya Arteabaro, Stellvertretende Geschäftsführerin, Kulturschloss Wandsbek
- Insa Müller, Geschäftsführerin, The Young ClassX e.V.
- Connie Nell, Geschäftsführung und Leitung Veranstaltungen, Stadtteiltreff A.G.D.A.Z. in Steilshoop e.V.
- Nina Reiprich, Festivalleitung und Geschäftsführung, fluxus² e.V. / Studio Marshmallow
- Moritz Reissenberger, Künstlerischer Betriebsdirektor, Hamburgische Staatsoper
- Daniel Stolte, Geschäftsführer und künstlerischer Festivalleiter, einhornkollektiv UG – Agentur für kulturelle Transformation
- Sophie Wackerbauer, Leitung / Produktionsleitung, feel.jazz Festival / TONALi
- Janne Weirup, Geschäftsführung und Künstlerische Leitung, Hamburger Puppentheater
- Andrea Weniger, Leitung Bildung & Vermittlung, Hamburger Kunsthalle
- Christopher Weymann, Künstlerische Leitung, FUNDUS THEATER / Forschungstheater
- Johanna Wild, Chefkuratorin und Kuratorin für zeitgenössische Kunst,
Museum am Rothenbaum. Kulturen und Künste der Welt (MARKK)
Rückblick: Das Pilotprojekt 2023
Bereits seit der Corona Pandemie reifte die Forderung nach gezielter Kompetenzentwicklung im Kulturbereich – nachzulesen in den Kulturpolitischen Mitteilungen 176. 2023 konnte schließlich dank der Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen das Pilotprojekt mit Modellanspruch realisiert werden, in dessen Rahmen der erste Prototyp des Cultural Leadership-Stipendienprogramms entwickelt und in NRW durchgeführt wurde. Umgesetzt wurde das Projekt durch das Institut für Kultur- und Medienmanagement der Hochschule für Musik und Theater Hamburg in Kooperation mit dem Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft.
Die 15 Stipendiat:innen wurden dabei als „Team Zero“ im laufenden Prozess eng in die Programmentwicklung einbezogen, um das Programm möglichst bedarfsorientiert weiterentwickeln zu können und es so weiter reifen zu lassen. Die in diesem Rahmen gesammelten Erkenntnisse sowie die der Abschlussevaluation finden sich in der aktuellen, überarbeiteten Version des Programmes wieder.
Weiterführende Einblicke in das Pilotprojekt, die Programmstruktur 2023/24 sowie den gesammelten Learnings und Erkenntnissen gibt die Abschlussdokumentation.

Folgende Institutionen waren im ersten Programmdurchlauf 2023/24 vertreten:
Kulturforum Witten, Theater Bielefeld, Theater im Pumpenhaus, Kunstmuseum Bochum, Institut für Tanz und Bewegungskultur, Theater Bonn, Kultur Ruhr, Schauspiel Köln, Kunstmuseum Bonn, VHS-Zweckverband Diemel-Egge-Weser, Kulturdezernat der Kreisstadt Unna, Beethoven Orchester Bonn, DOMiD e.V, Kulturzentrum zakk und Kulturbüro der Stadt Wuppertal.